Gut zu wissen…

Kübelpflanzen - Mobiles Grün

INFO

Kübelpflanzen als Gestaltungselemente auf dem Balkon, beim Sitzplatz oder zwischen Stauden lockern Gartenstrukturen auf und lassen sich frei nach Gusto platzieren. Eiben oder andere Heckenpflanzen entfalten durch Formschnitt ihre Wirkung und dienen als architektonisches Element. Andere Pflanzen werden in Kübeln gezogen, wenn ihre Frostempfindlichkeit keine ganzjährige Gartenkultur erlaubt. Dazu gehören Gehölze wie Olivenbäume, Palmen oder blühfreudige Südländer wie Bougainvillea, Wandelröschen, Engelstrompeten und Enzianstrauch. Manches Mal sprechen auch praktische Gründe für die Topfkultur: In Kübeln gepflanzte Funkien beispielsweise sind besser vor Schnecken geschützt.

STANDORT

Für Kübelpflanzen gelten die gleichen Bedingungen wie für alle Gartenpflanzen: Sie gedeihen dann am besten, wenn ihre Standortansprüche erfüllt sind. Nicht winterharte Gewächse wie Oleander, Bougainvillea, Olivenbäumchen und Zitrusarten benötigen für ein gesundes Wachstum viel Sonne und Wärme. Am besten sind sie daher auf der sonnigen Garten- oder Terrassensüdseite platziert. Heimische Gehölze wie Hortensien sind in der Regel weniger sonnenhungrig, oft schadet ihnen die direkte Sonne sogar. In der Fachgärtnerei erfährt man alles über die artspezifischen Vorlieben und Abneigungen.

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GEFÄSSE

Die grösste Gefahr für mobiles Grün ist die begrenzte Speicherfähigkeit der Tröge. Ist das Gefäss zu klein, wird die Pflanze kümmern, da der Wurzelraum weder genug Nährstoffe noch ausreichend Wasserspeicher bietet. Grundsätzlich sollte der Umfang des Gefässes etwa ein Drittel grösser sein als die Pflanzenkrone. Bleibt die Kübelpflanze ganzjährig im Freien, muss auf die Witterungsbeständigkeit des Gefässes geachtet werden. Unerlässlich für jeden Kübel ist ein Wasserabzug (a), der nicht verstopfen darf. Staunässe wäre die Folge. Um das zu vermeiden, kommt beim Bepflanzen eine Schicht Blähton zu unterst ins Gefäss (c), die mit einem Vlies (d) abgedeckt wird. Nachfolgend wird das Substrat (e) eingefüllt. Das Vlies verhindert, dass sich Blähton und Substrat vermischen.

Beim Umtopfen ist darauf zu achten, dass dicht verwachsene Pflanzenballen aufgerissen werden. Dies erlaubt es den Pflanzen, im neuen Topf wieder neue Wurzeln zu schlagen. Ebenso ist wichtig, einen 1 bis 2 cm tiefen Giessrand an den Topfkanten zu belassen – sprich, sie nicht zu hoch ins Gefäss zu setzen – und die Pflanzen gut anzugiessen.

SUBSTRAT

Qualitativ hochwertige, für Kübelpflanzen geeignete Substrate ­verschlämmen nicht, sondern bleiben dauerhaft formstabil. Das garantiert, dass sich die Wurzeln optimal entwickeln können. Meist sind die Substrate aufgedüngt und mit gebrochenem Blähton vermischt, was eine gute Drainagewirkung hat. Je nach Art der Kultur – mediterrane Südländer, Hortensien oder Eiben – ist ein Spezialsubstrat erforderlich, das den spezifischen Bodenansprüchen entspricht.

GIESSEN

An trockenen und heissen Tagen ist auf Terrasse und Balkon das regelmässige Giessen unerlässlich. Menge und Häufigkeit richten sich nach den Anforderungen der Pflanze. Als Faustregel gilt, dass solche mit sehr grossen Blättern – ein Beispiel sind die Engelstrompeten – viel Wasser benötigen. Olivenbäume und Hanfpalmen haben eher harte, schmale Blätter. Das verringert das Verdunsten. Entsprechend kommen sie über einen längeren Zeitraum ohne Wassergaben aus.

Ideal für mobiles Grün sind automatische Bewässerungssysteme, beispielsweise Wasserspeicherkästen (b) oder Tropfsysteme (f). Einige Hersteller haben sich auf Gefässe spezialisiert, bei denen das Substrat von einem im Topf integrierten Wasserreservoir durch einen Trennboden separiert ist. Die Pflanzen versorgen sich hier selbstständig mit Wasser. Vollautomatische Bewässerungslösungen veranlassen die Wassergaben über einen Bewässerungscomputer sowie – wahlweise – über einen Feuchtesensor.

DÜNGEN

Dünger für Topf- und Kübelpflanzen gibt es zum Beispiel als Granulat, als Düngestäbchen, Düngerkegel oder flüssig. Idealerweise erhalten die Pflanzen zu Saisonbeginn im April den artspezifischen Langzeitdünger als Granulat oder Stäbchen/Kegel. Die Dosierungsmenge hängt von der Pflanzenart sowie der Grösse des Topfes ab. Je nach Düngersystem muss nach ein paar Monaten nachgedüngt werden, wahlweise erneut mit Langzeit- oder mit Flüssigdünger. Bei Flüssigdünger sind die Nährstoffe sofort pflanzenverfügbar, was in der Hauptwachstumszeit von Juni bis August von Vorteil ist. Bei der Dosierung sind die Angaben auf der Packungsanleitung zu befolgen. Flüssigdünger darf nie auf den trockenen Wurzelballen gelangen, da er die Wurzeln verbrennen kann.

Topfpflanzen mit sehr hohem Nährstoffbedarf, beispielsweise Engelstrompeten, Wandelröschen, Oleander und Solanum, erhalten wöchentlich einen kräftigen Nährstoffcocktail. Zitrusgewächse benötigen sehr viel Kalzium und Stickstoff, da es sonst rasch zu Blattvergilbungen (Chlorosen) kommt. ­Hortensien haben «saure» Vorlieben, was Substrat und Dünger anbelangt. Damit sie sich gut entwickeln, werden sie bis August im Zwei-Wochen-Rhythmus mit speziellem Hortensiendünger versorgt. Idealerweise werden sie nur mit Regenwasser gegossen, da das Leitungswasser zu kalkhaltig ist.

ÜBERWINTERN VON FROSTEMPFINDLICHEN KÜBELPFLANZEN

Mediterrane Pflanzen wie Oleander, Agapanthus oder Engelstrompeten vertragen Temperaturen um 0 °C, sehr robuste Pflanzen wie Oleander oder Olivenbäumchen Minusgrade bis – 4 °C. Wird es kälter, müssen die Pflanzen ins Überwinterungslager. Viele Gärtnereien und Fachgartencenter bieten einen Überwinterungsservice an, in der Regel mit Abhol- und Lieferservice.

Werden die Pflanzen zuhause überwintert, benötigen sie ideale Bedingungen. Laubabwerfende Kübelpflanzen wie Fuchsien und Engelstrompeten dürfen dunkel und kühler stehen – zum Beispiel im Keller oder in der Garage. Immergrüne brauchen mehr Licht und Temperaturen um die 5 bis 10 °C. Überwinternde Pflanzen müssen kaum gegossen werden, die Erde sollte zwischendurch immer ganz abtrocknen können. Vor der Einlagerung sollte man noch verbliebene Blüten, Knospen und ver­dorrte Zweige abschneiden, Unkraut aus dem Topf entfernen sowie die Pflanzen auf Schädlinge kontrollieren und diese bekämpfen.

WINTERSCHUTZ FÜR WINTERHARTE KÜBELPFLANZEN

Koniferen, Hortensien und andere heimische Laub- und Nadelgehölze sind in der Regel winterhart, benötigen als Kübelpflanze jedoch Winterschutz. Um das Gefäss gewickelte Vliese oder Jutesäcke verhindern, dass sich das Gefäss bei Wintersonne zu sehr aufheizt. Als Folge können die Pflanzen austrocknen oder Wurzelschädigungen davontragen.

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