Wie pflanze ich...
Obstgehölze mit nackten Wurzeln
Info
Für Äpfel und Birnen ist unser Klima gut geeignet. Auch Steinobstarten wie Kirschen, Sauerkirschen, Pflaumen und Zwetschgen stellen an das Klima keine besonderen Ansprüche. Einzig späte Birnen, Pfirsiche und Aprikosen benötigen einen warmen, geschützten Standort. Diese werden vor allem als Wandspaliere gezogen. Besonders robuste Obstsorten gedeihen bis in Berglagen.
Bodenansprüche
Alle Obstbäume verlangen einen guten, nährstoffhaltigen und tiefgründigen Boden, der ausreichend durchlässig ist. Obstgehölze reagieren empfindlich auf stauende Nässe, wie sie durch eine starke Verdichtung des Bodens nach dem Einsatz schwerer Maschinen entstehen kann. Eine Verbesserung des Bodens kann durch das Einbringen geeigneter Zusatzstoffe – wie beispielsweise Kompost – herbeigeführt werden. Informationen über geeignete Massnahmen und Mittel zum Schutz von Obstbäumen vor Schädlingen und Krankheiten erhalten Sie in der Baumschule oder im Gartencenter.
Pflanzschnitt A
Kronenschnitt. Bei Äpfeln, Birnen, Quitten und beim Steinobst sind vor der Pflanzung jeweils etwa ein Drittel der Trieblänge zu entfernen. Dadurch ergibt sich ein guter Ausgleich für den späteren Aufbau einer Baumkrone.
Wurzelschnitt. Alle verletzten Wurzeln werden bis auf die gesunden Partien zurückgeschnitten. Dünne Wurzeln von weniger als 5 mm Durchmesser werden dagegen nicht geschnitten!
Wichtig. Bis zur Pflanzung müssen die Wurzeln unbedingt vor dem Austrocknen und vor Sonne geschützt werden. Dies lässt sich beispielsweise durch Bedecken mittels nasser Säcke bewerkstelligen.
Pflanzung
- Die Pflanzgrube ist breit genug anzulegen, damit alle Wurzeln ausreichend Platz finden. Die Kulturschicht etwa 25 cm tief ausheben; die ausgehobene Erde neben der Pflanzgrube deponieren.
- Die darunter liegende Roherde wird ungefähr spatentief aufgelockert.
- Pfahl in die offene Pflanzgrube einschlagen.
- B Den Baum in die Pflanzgrube stellen und so platzieren, dass der Stamm auf der vom Westwind geschützten Pfahlseite steht.
- Veredelungsstelle beachten. Diese muss sich ca. 8 bis 10 cm (etwa eine Handbreit) über dem gewachsenen Boden befinden.
- Wurzeln sorgfältig einbetten beim Einfüllen der Kulturerde. Keinen Dünger beifügen.
- Gut mit Wasser einschwemmen, damit die Wurzeln vollständig von Erde umgeben sind.
- Eine flache Giessmulde erstellen. Diese erleichtert das spätere Giessen wesentlich.
- 1 bis 2 l/m² gut verrotteten Mist oder 2 bis 3 l/m² reifen Kompost ausbringen.
- Mit einer Kokosschnur wird der Obstbaum satt an den Pfahl angebunden. Diese Stelle danach regelmässig kontrollieren. Die Schnur darf nicht einwachsen.
Bitte beachten
- Mäuse lieben Obstbaumwurzeln! In von Mäusen besiedelten Gebieten müssen die Wurzeln mit geeigneten Mitteln (z.B. mit einem Maschendrahtgeflecht) vor Mäusefrass geschützt werden.
- Eine Schattierung der Stämme über den Winter (z.B. mit Schilfmatten) schützt die jungen Bäume vor Schäden durch Frostrisse.